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Und dann verglich sie beides, sich zu
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                                                                      Sorgen, als „Einstiegszustand“, wenn
                                                                      ich Probleme, Missstände sehe, sind
       Sich kümmern um …                                                „normal“


       Ich sortiere und ordne diese Gedanken, schreibe sie auf;       Wenn ich darin allerdings verharre, werde
       beziehe dazu evtuell eine Vertrauensperson mit ein.            ich zunehmend von den Sorgen gefangen
                                                                      und gelähmt, also passiv. Im Extremfall
                                                                      werde ich vielleicht ein verbitterter, ver-
       Ich analysiere, was meine Verantwortlichkeit in der Sa-        ängstigter Mensch und ich erlebe sogar
       che ist, und frage, welchen nächsten Schritt ich gehen         noch, dass sich die Sorgen bestätigen.
       kann, was ich zur Lösung beitragen kann (vielleicht
       erst nur einen kleinen Schritt). Und was /wen ich für          Komme ich allerdings in den „Kümmern
       diesen kleinen Schritt brauche.                                – Modus“, dann erlebe ich meine  Wirk-
                                                                      samkeit, ich unternehme kleine und grö-
       Ich suche nach jemandem, der in dieser Sache kompe-            ßere Schritte. Ich kann etwas verändern, in
       tent ist, der mich verstehen und ermutigen kann und            irgendeiner Weise, es führt mich weiter zu
       mir helfen kann, den nächsten Schritt zu finden.               meiner persönlichen Reife. Es kann mich
                                                                      auch in fruchtbaren Kontakt mit anderen
       Ich versuche immer wieder, Abstand zu gewinnen, in-            Menschen         bringen.
       dem ich zum Beispiel für eine gewisse Zeit (das können         Vielleicht zieht das Gan-
       Minuten sein) einen Ortswechsel mache (Spaziergang,            ze sogar weitere Kreise
       anderer Raum etc.). Das hilft mir, die Perspektive zu          – ich denke dabei z.B.
       wechseln.                                                      an die Entstehung von
                                                                      Selbsthilfegruppen.
       Ich halte Ausschau nach Partnern, die ich um Un-
       terstützung bitten kann, an die ich etwas delegieren
       kann, damit nicht die komplette Last auf mir liegt. So
       bleibe ich beweglich und aktiv.                                Der Filmtipp:
                                                                      Ist das Leben nicht schön?
       Ich erlebe, dass die kleinen Schritte mich der Lösung          war 1946 ein Flop an den Kinokassen.
       des Problems näher bringen, und bin ermutigt.                  Aber 2002 landete er auf Platz 8 der 100
                                                                      besten Liebesfilme und 2007 auf Platz 20
                                                                      der 100 besten Filme aller Zeiten.

                                                                      Mehr:           Die lebensbejahende Szene:



                                                                                                                     33
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